Online-Betrug mit Kryptowährungen: Europol lässt internationales Scam-Netzwerk auffliegen. Dabei wurden zahlreiche Objekte durchsucht.
Ein Anruf, ein Versprechen – und plötzlich ist das Geld weg. In einer europaweiten Aktion hat Europol ein kriminelles Netzwerk aufgedeckt. Die Bande lockte Investoren mit gefälschten Online-Plattformen und erbeutete so Millionen Euro. Die Ermittler identifizierten zahlreiche Verdächtige in mehreren Ländern. Der finanzielle Schaden ist enorm.
Europol-Operation gegen Online-Kriminalität: Callcenter, Fake-Plattformen und Kryptowährungen
Die Täter kombinierten psychologische Tricks mit täuschend echt aussehenden Webseiten. Sie riefen ihre Opfer an und gaben sich als Finanzberater aus. Dabei versprachen sie hohe Gewinne durch Investitionen in Kryptowährungen oder andere Finanzprodukte. Die Gespräche wirkten professionell, denn viele Mitarbeitende saßen in Callcentern und sprachen fließend Deutsch oder Englisch.
Die Opfer überwiesen ihr Geld auf scheinbar vertrauenswürdige Plattformen. Diese Seiten zeigten angebliche Kursverläufe, Kontostände und sogar einen Chat mit dem Kundenservice. Tatsächlich existierte jedoch kein echter Handel. Die Betrüger kassierten direkt ab. Sobald jemand misstrauisch wurde, brach der Kontakt abrupt ab.

Einige Portale zeigten sogar gefälschte Auszahlungen, um den Eindruck echter Gewinne zu erwecken. Auch Krypto-Wallets spielten eine Rolle, da sie die Rückverfolgung des Geldflusses erschwerten.
Das Netzwerk war gut organisiert und international aktiv. Laut Europol lag das Zentrum der Operation in Israel. Von dort aus steuerten die Drahtzieher ihr Callcenter und technische Abläufe. In Bulgarien und Rumänien befanden sich die Telefonzentralen, in denen mutmaßlich Dutzende Menschen unter falschen Namen tätig waren.
Die Täter nutzten gefälschte Ausweise und Strohleute, um ihre Spuren zu verwischen. Sie verschoben die Einnahmen über Offshore-Konten und verschleierten Zahlungen durch Kryptowährungen. Die Ermittler sprechen von einer Struktur, die mit bekannten Scam-Kartellen vergleichbar ist.
Die koordinierte Aktion war Teil der EMPACT-Initiative
Die Europol-Operation gegen Online-Kriminalität war Teil der Initiative EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats). In diesem Rahmen arbeiten Sicherheitsbehörden aus ganz Europa zusammen, um grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen. Die Ermittlungen liefen monatelang im Hintergrund. Bei den koordinierten Zugriffen wurden in Bulgarien, Rumänien und Israel zahlreiche Objekte durchsucht. Laut Europol wurde ein Verdächtiger auf Zypern festgenommen. Die Ermittler gehen von einer großen Zahl weiterer Tatbeteiligter aus, nennen aber keine genaue Zahl von Verdächtigen oder Festnahmen.
Fälle wie dieser zeigen, wie stark die Zunahme von Online-Betrug ist. Tausende Menschen in Europa sind bereits Opfer ähnlicher Maschen geworden. Für viele von ihnen ist der finanzielle Schaden existenzbedrohend.
Europol knackt Betrugsnetzwerk – Betrug wird weiterhin Hochkonjunktur haben
Diese Operation beweist, dass selbst ausgeklügelte Betrugsnetzwerke aufgedeckt werden können. Doch Online-Betrug bleibt ganz sicher weiterhin ein wachsendes Geschäft. Denn die Täter passen sich ständig an, entwickeln neue Maschen und nutzen jede nur erdenkliche digitale Lücke.
Der aktuelle Schlag mag daher zwar ein wichtiger Etappensieg sein, aber ganz sicher ist er nicht das Ende. Wenn die Strafermittlungsbehörden heute ein Fake-Investment stoppen, sieht man schon morgen die nächsten Plattformen auftauchen.
Hast du selbst schon einmal fragwürdige Anlageangebote erhalten? Wie gehst du mit solchen Anfragen um? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren, damit auch andere davon lernen können.